Veganer Wein: Das steckt dahinter

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Was ist veganer Wein, wie produziert man ihn, warum brauchen wir überhaupt veganen Wein und welche Winzer setzen bereits auf das vegane Label? 

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Ist Wein vegan?

Es mag einige überraschen, aber nein! Bei vielen traditionellen Weinherstellungspraktiken werden Produkte tierischen Ursprungs verwendet. Zur Klärung des Weines werden zum Beispiel Eiweiß oder andere tierische Produkt genutzt. Diese können Trübstoffe binden und dem Wein einen milderen Geschmack verleihen sowie Fehltöne wie Essigstich oder Mäuseln verhindern. Beim Filtrieren nutzen einige Winzer auch Isinglas, ein Protein aus der Schwimmblase von Fischen, mit dem verbleibende Partikel, die in der Flüssigkeit schweben, entfernt werden können. Und im Schritt der Stabilisierung kommt häufig Gelatine, die aus tierischem Kollagen gewonnen wird, zum Einsatz, um eine weitere Gärung zu verhindern. All diese tierischen Hilfsmittel landen natürlich nicht im finalen Produkt, trotzdem kommt der Wein damit in Kontakt und verliert damit die Bezeichnung „vegan“.

Was ist veganer Wein?

Veganer Wein verzichtet in der Weinbereitung vollständig auf tierische Hilfsmittel. Theoretisch ist es ganz einfach, Wein vegan herzustellen. Pflanzliche Proteine wie Bohnen, Weizen und Erbsen oder auch Alternativen wie Bentonit (eine Mineralerde) oder Aktivkohle können tierische Proteine ersetzen. Praktisch hat ein Winzer aber einiges in der veganen Weinproduktion zu beachten, die zudem zeitintensiver ist. Insbesondere Bentonit kann zu einigen Nebenwirkungen im Wein, vor allem zu Farbverlust, führen. Deswegen setzen einige Winzer auf Zeit und lassen die Weine so lange stehen, bis die Trübstoffe sich von selbst am Boden abgesetzt haben. Aber nicht jeder Winzer kann sich in seiner Produktion mehrere Monate Zeit lassen und so geht es nicht immer ganz ohne Schönungsverfahren. Ungeschönte Weine entwickeln schnell eine Eiweißtrübung. Hierbei handelt es sich zwar nur um eine optische Beeinträchtigung, diese wirkt sich aber negativ auf die Kaufentscheidung der Konsumenten aus, die klare Weine erwarten. 

Darum solltest du zumindest einen veganen Wein im Angebot haben

In den letzten Jahren hat sich die Nachfrage nach veganen Produkten im DACH-Raum gesteigert, denn immer mehr Menschen entscheiden sich dazu, aus ethischen, gesundheitlichen oder ökologischen Gründen auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Aktuellen Schätzungen zufolge sollen derzeit 800.000 Vegetarier und 90.000 Veganer in Österreich leben. Tendenz stark steigend! Dadurch erschließt sich eine völlig neue Zielgruppe, die es zu bedienen gilt. Auch vegan lebende Gäste möchten zum Essen gerne das ein oder andere Gläschen Wein trinken. Deswegen solltest du zumindest einen veganen Weißwein im Angebot haben. Rotweine sind in den allermeisten Fällen von vornherein vegan, da sie auf Grund ihrer dunklen Farbe kaum Schönungsverfahren benötigen.

Seit die vegane Ernährung weltweit auf dem Vormarsch ist und insbesondere im Januar durch die Initiative „Veganuary“ globale Aufmerksamkeit erhält, springen immer Winzer auf den Trend auf. Mittlerweile finden sich die unterschiedlichsten Weine in veganer Variante online oder im Supermarkt-Regal.

So erkennst du veganen Wein

Trotzdem gestaltet sich die Suche nach veganen Weinen manchmal schwierig. Denn ob ein Wein auch in der Produktion frei von tierischen Erzeugnissen ist oder nicht lässt sich nicht immer zwangsläufig am Etikett erkennen. Seit 2012 ist in Österreich immerhin die Kennzeichnung allergener Zutaten, inklusive die Verwendung entsprechender Schönungsmittel wie „Albumin aus Ei“, „Milch“, „Milcherzeugnis“, „Kasein aus Milch“ und „Milchprotein“ auf dem Etikett verpflichtend. Allerdings ganz klein und versteckt. Generell gilt: Ist auf dem Wein kein deutlicher Hinweis darauf enthalten, dass er vegan ist, muss davon ausgegangen werden, dass er es nicht ist. Die meisten Winzer nutzen mittlerweile aber gerne das allgemein bekannte V-Label. 

Sind vegane Weine besser?

Ein veganes Label sagt erstmal nichts über die Qualität eines Weines aus. Qualitätsweine lassen sich nicht an einzelnen Faktoren festmachen. Hier muss neben dem Anbaugebiet, der Traubenart, dem Zeitpunkt der Lese, der Mindestmostgehalt, der Zuckergehalt, die Produktion, der Geschmack und vieles mehr beachtet werden. Grundsätzlich hat die Nutzung von pflanzlichen Schönungsmitteln aber keinen Einfluss auf den Geschmack des Weines. So wie es gute und schlechte konventionelle Weine gibt, gibt es auch gute und schlechte vegane Weine. Durchkosten lohnt sich! 

Veganer Wein aus Österreich

Es gibt eine Reihe von Weingütern in Österreich, die veganen Wein anbieten. Hier eine kleine Auswahl:

Weingut Allram

Dieses Weingut aus dem Kamptal produziert sowohl vegane Weißweine als auch Rotweine. Die komplette Produktion erfolgt ohne tierische Hilfsmittel. 

Familien-Weingut Fürnkranz

Das in Obritz, Niederösterreich, gelegene Weingut setzt auf naturnahen Weinbau und hat sich auf die rein vegane Weinbereitung spezialisiert. International ausgezeichnete Weine sind zum Beispiel „Gemischter Satz“, „Grüner Veltliner Eiswein“, „Sparkling Pink“, „Natural Wine“, „Sauvignon-Traminer Exklusiv“, „White King“, „Roesler Exklusiv und „Black King“.  

Winzerhof Allacher

Dieses Weingut in Illmitz im Burgenland ist seit 2016 Vegan-zertifiziert. Angeboten werden veganer Gelber Muskateller, Grüner Veltliner, Gmischter Satz, Sauvignon Blanc, Welschriesling, Chardonnay, Cuvée, Rosé und Frizzante. Auch die Süß- und Rotweine sind vegan. 

Weiss Bioweingut

Das Weingut aus dem Burgenland produziert ausschließlich vegane Weine. Vom Grünen Veltliner, zum Welschriesling, Pinot Blanc, Sauvignon, Rosé, Rotweinen usw. ist alles dabei, was das vegane Herz begehrt. 

Bioweingut Schmidl Wachau

Für die Verarbeitung des Weins „Untouched“ werden nur die reifsten Trauben der Lage Hollerin verarbeitet. Die Trauben werden gequetscht, gepresst und der Saft in ein Eichenfass gefüllt. Die Veredelung des Saftes zu Wein übernimmt die natürliche mikrobiologische Fauna, die sich auf den Beeren befindet. Der Wein vergärt und reift im Eichfass, ohne dieses bis zur Flaschenfüllung zu verlassen.

Weingut Schwarz

Das Weingut der Familie Schwarz befindet sich in Schrattenberg, Niederösterreich. Alle vielfach ausgezeichneten Weine, von Weiß- über Rot- und Süßwein bis hin zu Rosé und Schaumweinen, werden ohne die Hilfe tierischer Produkte hergestellt.  

Weingut Wieninger

Die Weine aus Wien sind alle biodynamisch zertifiziert und vegan hergestellt. Wieninger verkauft verschiedene vegane Grünen Veltliner, Wiener Gemischten Satz, Riesling, Chardonnay, Muskateller und Rotweine.