Hat die Minibar im Hotel ausgedient?

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Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Klassische Minibars sind oft ressourcenintensive Stromfresser mit schlechter Ökobilanz. Welche Alternativen sich für den kleinen Kühlschrank anbieten. 

Immer öfter verzichten Hotels auf die klassische Minibar im Hotelzimmer. Gründe dafür gibt es einige. Zum einen ist der kleine Kühlschrank auf dem Zimmer mit großem Aufwand und dementsprechend hohen Personalkosten verbunden. Jede Minibar muss täglich neu bestückt und der Lagerbestand regelmäßig kontrolliert werden. Zum anderen müssen bei Unstimmigkeiten, weil ein Gast zum Beispiel Inhalte der Minibar heimlich austauscht oder behauptet, keinen der Artikel konsumiert zu haben, Formulare ausgefüllt, dokumentiert und diskutiert werden, was weitere Ressourcen in Anspruch nimmt. Das und die hohen Stromkosten, treiben Hotelbesitzer dazu, die Preise der Minibarartikel hochzuschrauben, um trotzdem einen Gewinn zu erzielen. Überteuerte Produkte schrecken Reisende jedoch ab und können ihnen das Gefühl geben, ausgenutzt zu werden. 

Die schlechte Ökobilanz der Minibars

Laut einer Studie von Horesta (eine Organisation für Hotels und Restaurants) und dem Danish Technological Institute von 2006 machten damals die Minikühlschränke rund 10 Prozent der kompletten Stromkosten eines Hotels aus. Seitdem hat sich die Energiebilanz der Eisschränke bestimmt deutlich verbessert, ein Nullsummen-Spiel ist es aber weiterhin nicht. Klar ist: Die Mini-Kühlschränke zahlen nicht auf Nachhaltigkeitstrends und Zero-Waste-Konzepte ein, die vom Tourismus immer mehr verfolgt werden. Sie sind nicht nur Energie-, sondern auch ziemliche Müllschleudern. Denn da sich nur wenige Gäste an den teuren Produkten bedienen, müssen immer wieder Getränke und Lebensmittel aufgrund ihres Ablaufdatums ungenutzt entsorgt werden. Zusätzlich verursachen die kleinen Flaschen im Sonderformat – oft aus Plastik – zusätzlichen Verpackungsmüll. Die Kühlschränke rentieren sich also weder finanziell noch in Sachen Nachhaltigkeit. 

Der Tourismus im Wandel

Auch wenn für 5-Sterne Hotels eine Minibar in jedem Hotelzimmer laut der österreichischen Hotelklassifizierung verpflichtend ist, hat das klassische Modell der Minibar auf lange Sicht ausgedient. Der Tourismus befindet sich im Wandel, das Verhalten der Gäste verändert sich. So entstehen immer mehr Gegenentwürfe zum kleinen Zimmerkühlschrank.

Alternativen zur Minibar

Auch wenn die Minibar im Hotel hierzulande keine adäquate Lösung mehr zu sein scheint, sollen Gäste trotzdem nicht auf einen gewissen Komfort verzichten müssen. Einige Hoteliers setzen deswegen bereits auf Alternativlösungen. Insbesondere in der Stadthotellerie, deren Zielgruppe zu einem bedeutenden Teil aus Geschäftsleuten besteht, ist der Zugang zu Snacks und Getränken auch zu später Stunde relevant. Gastgeber bauen dementsprechend ihr Zimmerservice aus, bieten coole Cocktails und andere Getränke sowie kleine Mahlzeiten an der Hotelbar an, montieren elegante Weinregale aus Holz in den Zimmern oder stellen einen großen Gemeinschaftskühlschrank in der Empfangshalle oder in jedem Stockwerk bereit, der gut mit Lebensmitteln und Drinks bestückt ist. Alle Gäste des Hotels können diese rund um die Uhr gegen Bezahlung entnehmen. Das Nachfüllen erfolgt deutlich zentraler und reduziert den Personalaufwand. Häufig bieten Anbieter von professionellen Verkaufsautomaten günstige Leasingkonditionen an, die den Kostendruck auf die Hotelbetriebe vermindern. 

Moderne Automaten und Zapfanlagen

Wer nicht auf die klassischen Softdrinks aus dem Automaten setzen möchte, kann auch individuelle und vollautomatische Getränke-Zapfanlagen in sein Hotel integrieren, an denen sich die Gäste bedienen können. Dadurch können frische antialkoholische Getränke, aber auch Cocktails angeboten werden. Kostenlose Wasserspender ermöglichen ein Auffüllen der eigenen Wasserflasche und vermeiden weiteren Plastikmüll. Und Kaffeevollautomaten im öffentlichen Bereich des Hotels machen eine Kaffeetheke in jedem Zimmer obsolet. 

Die eigene Brand kulinarisch transportieren

Auch die Alternativen zur Minibar sollten kreativ und zur Marke des Hotels passend aufbereitet werden. Der Barchef deines Hotels ist ein absoluter Profi in seinem Fach? Dann biete deinen Gästen doch Do-it-yourself Kits für das Zubereiten von hoteleigenen Cocktailkreationen auf dem Zimmer an und stelle dafür eine Eismaschine zur Verfügung. In einem großen, alten Globus als Minibar machen sich schöne Flaschen besonders gut. Dein Hotel hat großartige Partnerschaften mit Lieferanten aus der Umgebung? Integriere ihre Produkte in deinen Roomservice und deine Automaten und setze auf besondere regionale Spezialitäten und Bioprodukte: Eine Auswahl an Käse vom Bauern nebenan oder Craft Beer aus der Brauerei im Nachbarort können guter Ersatz für das traditionelle Cola und Bier sein. Dein Hotel ist ein Familienbetrieb, in dem auch Oma und Opa unterstützen? Selbstgebackene Kekse inklusive Familien-Geheimrezept oder eingelegtes Gemüse aus dem Garten als Willkommensgruß auf dem Zimmer bleiben dem Gast in Erinnerung. Für eine ansprechende Präsentation reichen eine ungekühlte Minibar aus Holz oder ein schöner Servierwagen. Oder richtet sich dein Hotel an stilvolle Partypeople? Dann mache es wie das W Hotel London. Dort können sich Gäste eine überdimensionale Bar auf Rädern inklusive Barkeeper, Soundanlage und Diskokugel aufs Zimmer bestellen, um dort ihre ganz eigene Privat-Party zu feiern. 

Investition in die Zukunft

Viele Gastgeber sind mittlerweile davon überzeugt, dass die Investition in Alternativen zur klassischen Minibar langfristig auf eine nachhaltige und kosteneffiziente Zukunft einzahlt. Und nicht nur das: Ein individuelles und an den Charakter des Hotels angepasstes Angebot an Snacks und Getränken kann die durch den Gast wahrgenommene Hospitality deutlich steigern! Ein standardisierter Minibar-Schrank mit fantasieloser Ausstattung auf dem Zimmer kann mit kreativen Alternativlösungen selten mithalten.  


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