GastroHackathon: Die Vorjahres-Sieger berichten

Von links nach rechts: Florian Bauer von Dischtracker; Niklas Fessler, Isabella Salzmann & Lukas Böhler von Gleap; Barbara Leithner, COO von RX Austria & Germany; Johannes Raudaschl von Dishtracker 
© Reed Exhibitions/FRB Media/Christopher Blank

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

2021 gewann das Team “Gleap” den 1. Platz beim GastroHackathon der “Alles für den Gast”. Im Gespräch verraten sie uns ihr Erfolgsgeheimnis.

Digitalisierung war schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Branche, da sie neben einem besseren Kundenservice schlussendlich auch mehr Zeit für den Genuss und Konsum ermöglicht. Der GastroHackathon am 5. November im Rahmen der “Alles für den Gast” in Salzburg schafft die nötige Verbindung zwischen Technologie und der Gastro- und Hotelleriebranche. Aber wie läuft so ein Hackathon eigentlich ab und was muss ein Entwickler-Team mitbringen, um die Challenge schlussendlich zu gewinnen? Das haben wir Isabella Salzmann, Mitbegründerin des Startups “Gleap”, das die Hackathon-Challenge letztes Jahr gewinnen konnte, gefragt: 

RX Austria & Germany: Hallo Isabella, erzähl mal: Wer steckt hinter “Gleap” und was macht ihr?

Isabella: “Gleap” ist ein “Software as a Service” Startup, das offiziell 2020 gegründet wurde. Wir bieten eine Bug-Reporting- und Customer-Feedback-Lösung für Apps und Webseiten an, mit der User oder interne Tester der Webseite oder der App ganz einfach und übersichtlich Fehler an die Entwickler melden können. Das erleichtert den Developern die Optimierung und Weiterentwicklung der jeweiligen Plattform extrem. Wir sind stolz darauf, aktuell die einzige Lösung am Markt zu sein, die plattformübergreifend direkt in Apps und Webseiten eingebunden werden kann. Mittlerweile besteht unser Team aus sechs Personen.  

Isabella Salzmann, Mitbegründerin von "Gleap"
© Gleap

Das Team hinter dem Startup "Gleap".
© Gleap

Klingt, als hättet ihr gut zu tun! Wie kam es 2021 zu der Entscheidung, beim GastroHackathon im Rahmen der “Alles für den Gast” teilzunehmen?

Isabella: Wir wurden direkt von einem der Organisatoren, Florian von Dishtracker, angesprochen und eingeladen. Im Gegensatz zu meinen zwei Kollegen hatte ich davor noch nie bei einem Hackathon teilgenommen, war aber sehr neugierig auf das Event. Wir fanden das Tourismus-Thema von Anfang an spannend und Salzburg ist für uns sowieso immer eine Reise wert. Also haben wir uns zu dritt auf den Weg zur Gastmesse gemacht.

Ihr konntet euch 2021 mit einer Lösung zur automatischen Website-Erstellung über einen Chatbot gegen eure Mitbewerber durchsetzen und den Sieg holen. Ist aus dieser Idee im Nachgang noch etwas entstanden?

Isabella: Genau, “onfred" heißt unsere Lösung und es gibt sie nach wie vor! Momentan ist es aber so, dass der Großteil unserer Zeit in unser Startup “Gleap” fließt und uns daher die nötige Zeit zur Weiterentwicklung von “onfred” fehlt. Trotzdem ist die Idee nach wie vor in unseren Hinterköpfen und wir sind von ihr weiterhin überzeugt. Gerade kleine Gastronomen haben oft einfach nicht das Budget, die Zeit und wahrscheinlich auch nicht immer das Know-how, um eine Website zu bauen. Dabei kann “onfred” helfen. Direkt nach dem Hackathon gab es sogar eine Anfrage für den Kauf unserer Idee, die wir aber abgelehnt haben.

Wirklich? Wieso das?

Isabella: Der Aufbau einer Website funktioniert nie nach einem 0815-Schema und dafür binnen 24 Stunden eine Problemlösung zu entwickeln, klappt nur rudimentär. “onfred” steht hier noch ganz am Anfang und ein so unreifes Produkt wollten wir nicht verkaufen, sondern selbst weiter daran arbeiten. Unsere Idee müsste in vielen Bereichen optimiert und der Chatbot um einiges komplexer werden, um auch die Komplexität der gastronomischen Betriebe oder, wie in unserem Fall, von Restaurants widerzuspiegeln. Da könnte man sich sicherlich noch endlos austoben. 

Um das perfekte Produkt geht es beim GastroHackathon ja zum Glück nicht. Eher um die kreative Idee. Wie schnell hattet ihr euch auf eure Lösung geeinigt? 

Isabella: Lustigerweise hatten wir schon einmal vor Jahren über die Idee der automatisierten Website-Erstellung mittels eines Chatbots gesprochen. Als dann die Challenges verkündet wurden, ist sie uns gleich wieder in den Sinn gekommen und da war für uns alle klar, dass die Gastronomie der perfekte Anwendungsfall ist. Zu unserem Vorteil haben wir darüber keine fünf Minuten diskutiert und wir waren alle gleich „on fire“ für die Idee. Dadurch waren wir so gut in der Zeit, dass wir Nachts sogar ein bisschen schlafen konnten.

Der GastroHackathon 2021 ist in vollem Gange.
© Reed Exhibitions/FRB Media/Christopher Blank

Das Team "Gleap" während des Hackathons 2021.
© Reed Exhibitions/FRB Media/Christopher Blank

2021 gewann das Team “Gleap” den 1. Platz beim GastroHackathon.
© Reed Exhibitions/FRB Media/Christopher Blank

Wie würdest du deine Erfahrung beim GastroHackathon beschreiben?

Isabella: Im Gegensatz zu meinen zwei Teamkollegen bin ich ohne Hackathon-Vorerfahrung zur Teilnahme angereist und wurde wirklich positiv überrascht! Nicht nur waren die Stimmung sowie die Organisation des Events erstklassig, auch die Aufgabenstellungen gestalteten sich spannend. Covid-19 hatte und hat weiterhin einen großen Einfluss auf die Digitalisierung in der Gastronomie und Hotellerie, dementsprechend waren die Challenges mit Fokus auf diese Branchen eine echte Herausforderung. Und alle Lösungen boten viel Potenzial. Ich denke, ich kann für mein ganzes Team sprechen, wenn ich sage, dass es für uns eine tolle Erfahrung war. 

Gab es besondere Highlights, die dir im Gedächtnis geblieben sind?

Isabella: Ja, die Menschen! Im Generellen ist die Hackathon-Community sehr flexibel, locker und agil. Wir konnten wertvolle Kontakte mit anderen Startups knüpfen, mit denen wir bis heute in regelmäßigem Austausch stehen. Ein zusätzlicher Bonus war definitiv das Essen. Mit Sicherheit ein Vorteil, den ein Hackathon auf der “Alles für den Gast” mit sich bringt.

Wie sieht es für dieses Jahr aus? Ist eine erneute Teilnahme geplant?

Isabella: Die Motivation ist bei mir definitiv vorhanden und wenn es sich zeitlich bei uns einrichten lässt, dann sind wir auf jeden Fall wieder für den GastroHackathon zu haben! 

Hast du - aus Gewinnersicht - irgendwelche Tipps für unsere diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die du mit auf den Weg geben kannst?

Isabella: Ja, mutig zu sein und Neues auszuprobieren zahlt sich aus! Ich bin keine Entwicklerin und hatte auch keine Hackathon-Erfahrung, habe mich aber trotzdem überhaupt nicht fehl am Platz gefühlt und guten Input liefern können. Was ich bei meiner ersten Hackathon-Teilnahme gelernt habe ist außerdem, dass man sich rasch auf eine Idee festlegen und diese gleich verfolgen sollte. Zeit ist knapp und wird besser in die Umsetzung der besten Lösung als in Überlegungen zur besten Idee investiert. Dementsprechend sollte man auch in Lösungsansätze vertrauen, die nicht zu schwer in der Umsetzung sind. Meiner Meinung nach scheitern viele Teams daran, dass sie sich zu hohe Ziele stecken, die in 24 Stunden nicht erreichbar sind. Beim anschließenden Pitchen sollte man etwas Konkretes vorzeigen können. Als letzten Tipp würde ich dazu raten, einen Schlafsack mitzunehmen - nur für den Fall der Fälle. 

Okay, letzte Frage: Welche drei Wörter würden dir zum GastroHackathon einfallen?

Isabella: Ich würde sagen, Freude, Spaß und lange Nacht. Lange Nacht sind zwar zwei Wörter, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir.

Ist verziehen ;) Vielen Dank für das nette Gespräch und wir freuen uns auf ein Wiedersehen bei der „Alles für den Gast“ 2022.

 

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