Erster Ausblick auf die „Alles für den Gast“ 2021

Andreas Ott, Head of Operations und Messeleiter der "Alles für den Gast" bei RX Austria & Germany, macht im Interview auf die Gastmesse 2021 neugierig.
© Alles für den Gast/FRB Media

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Wie steht es um die “Alles für den Gast” 2021? Das wollten wir von Messeleiter Andreas Ott wissen. Was sich Besucher und Aussteller von der diesjährigen Gastmesse erwarten dürfen und welche Neuheiten der Veranstalter RX Austria & Germany mitbringt:

Viele, lange Monate herrschte absolute Stille in den Messehallen in Wien und Salzburg. Wo normalerweise tausende Menschen zwischen hunderten Ständen miteinander plauderten und neue Produkte und Innovationen kennenlernen konnten, sorgte die größte Pandemie des Jahrhunderts für gähnende Leere. Mit 19. Mai durften Gastgeber endlich wieder ihre Türen öffnen. Und seit 1. Juli ist die zweite COVID-Öffnungsverordnung des Gesundheitsamts in Kraft, die eine Durchführung großer Messen, wie der "Alles für den Gast" wieder möglich macht. Der Restart des Tourismus ist voller Euphorie angelaufen.

Aber wie geht es nun weiter? Wie lautet die Zukunftsprognose für den österreichischen Tourismus? Wie sieht die Messe von morgen aus? Und was können sich Besucher und Aussteller von der "Alles für den Gast" 2021 erwarten?

In unserer neuen Reihe #wirsindtourismus sprechen wir mit Politikern, Meinungsmachern und leidenschaftlichen Gastgebern über genau diese Themen. 

 RX Austria & Germany: Herr Ott, endlich dürfen wieder physische Messen veranstaltet werden! Wie sehen Sie den Messe- und Kongresstourismus in der Zukunft? Können wir davon ausgehen, dass dieser nun auch wieder seinen Restart erlebt?

Ott: Ja, Messen und Kongresse sind ein wichtiger Tourismusfaktor und zeigen die österreichische Gastfreundschaft. Ich bin überzeugt davon, dass sie das auch in Zukunft tun werden und wir von RX weiterhin eine entsprechende Größe am internationalen Parkett einnehmen werden. Die „Alles für den Gast“ hat den Vorteil, dass ein Großteil unserer Aussteller aus dem eigenen Land kommt.

Wie steht es um internationale Besucher und Aussteller?

Ott: Sie reisen meist aus dem innereuropäischen Raum an, was kurze Wege und – in Hinblick auf die aktuellen Regelungen – einen zumeist uneingeschränkten Reiseverkehr möglich macht. Während der Krise haben wir aber natürlich trotzdem ganz klar gemerkt, dass wir uns verändern müssen und haben die Chancen des Stillstands genutzt. Multifunktionalität hat einen hohen Stellenwert erhalten und neben den klassischen Ausstellungsflächen werden in Zukunft auch neue Konzepte gefragt sein, bei denen wir Innovationen stärker hervorheben können. 

Braucht es gerade jetzt Unterstützung, vielleicht auch aus der Politik?

Ott: Auf jeden Fall! Umso mehr freuen wir uns, dass Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Gastmesse übernehmen. Das ist mehr als ein klares Zeichen und eine große Unterstützung von politischer Seite. 

Welche Maßnahmen wurden getroffen, damit die „Alles für den Gast“ 2021 für alle Beteiligten sicher ablaufen kann?

Ott: Wir haben auch dieses Jahr die perfekten Rahmenbedingungen für unsere Besucher und Aussteller geschaffen, damit einem Besuch bei der „Alles für den Gast“ nichts im Wege steht. Die Sicherheit aller Beteiligten hat für uns oberste Priorität. Daher haben wir ein umfassendes Hygiene- und Sicherheitskonzept erstellt. Dieses haben wir von uns aus deutlich strenger ausgelegt, als es von der Regierung vorgegeben wäre. Denn als größter Messeveranstalter Österreichs sind wir bei RX uns unserer besonderen Verantwortung, die wir für unsere Aussteller und Besucher tragen, bewusst. 

Wie sieht das Hygiene- und Sicherheitskonzept im Detail aus?

Ott: Die 3G-Regelung wird weiterhin gelten. Außerdem empfehlen wir unseren Besuchern, ihr Ticket online zu kaufen. Das funktioniert schnell, sicher und unkompliziert. Dadurch können auch eventuelle Warteschlangen am Eingang vermieden werden. Die Voraussetzungen für einen sicheren Messebesuch halten wir immer aktuell und sind auf unserer Webseite nachzulesen. 

Wird die „Alles für den Gast“ von 6. bis 10. November in ihrer gewohnten Form stattfinden können?

Ott: Derzeit gehen wir davon aus. Mit 1. Juli gab es weitere Lockerungen: Es gibt keine Kapazitätsbeschränkungen, keine Teilnehmerobergrenzen und vor allem keine Maskenpflicht. Die 3G-Regelung wird uns weiterhin begleiten, aber damit steht einem gewohnt großartigem Messeerlebnis nichts im Weg. Für uns ist der Optimismus in der Branche, aber auch der Bedarf nach der „Alles für den Gast“ deutlich spürbar. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Buchungslage wider. 

Sie sagen, der Optimismus in der Branche sei groß. Wie äußert sich das bei der physischen Messe?

Ott: Bisher haben sich bereits rund 500 Aussteller für die "Alles für den Gast" angemeldet. Unsere Sonderbereiche wie die Start-up-Area sind gut gefüllt und der zweite Gastro-Hackathon sowie die Karrierelounge stehen erneut in den Startlöchern. Dieses Jahr dürfen wir außerdem zum ersten Mal die Austrian Coffee Championships austragen, bei denen die österreichischen Barista-Meister gekürt werden. Nicht nur deswegen wird die Gastmesse 2021 sogar noch besser als die Jahre zuvor! Denn wir haben die Zeit genützt, um völlig neue Inhalte und Schwerpunkte im Konzept zu verankern. 

Welche Neuheiten können sich die Besucher der „Alles für den Gast“ in der diesjährigen Ausgabe denn erwarten? Können Sie uns einen kleinen Ausblick geben?

Ott: Gerne! Gemeinsam mit unseren Ausstellern geben wir mit der „Alles für den Gast“ seit Jahren die Richtung vor. Wir machen Trends sichtbar, zeigen, was sich in der Branche bewegt, geben Inspiration und bringen Innovationen auf den Tisch. Bereits seit Anfang des Jahres spielen wir Content darüber aus, was die Branche bewegt, was sie braucht und wohin sich die nächste Zukunft entwickelt. Diesen Content, diese neuen Blickwinkel, wollen wir mit dem „Gastro Circle“ in die Messe bringen. 

Gastro Circle? Ist das ein weiteres Format?

Ott: Jein, wir sind damit 2020 erstmalig als Sonderformat digital gestartet. Heuer geben wir dem „Gastro Circle“ seine eigene, physische Bühne auf der „Alles für den Gast“, wo ein spannendes Vortragsprogramm mit namhaften Speakern und Meinungsmachern der Branche geboten wird. Diese Inhalte, aber auch weitere Events auf der Gastmesse, wie Live-Cooking-Shows und spannende Produktpräsentationen, werden wir zusätzlich auf die Bildschirme nach Hause streamen.   

2021 setzt ihr mit der „Alles für den Gast“ also erstmals stark auf Vorträge, Präsentationen und Inhalte aus der Branche. Warum? 

Ott: Im vergangenen Jahr konnte unsere Messe physisch nicht stattfinden. Daher haben wir damals den „Gastro Circle“ ins Leben gerufen, bei dem wir einen Teil der Gastmesse ins Digitale übertragen haben. Wir haben dabei für uns gelernt, dass es sehr spitze Themen aus Gastronomie und Hotellerie gibt, abseits des Mainstreams, die eine entsprechende Bühne benötigen. 

Diese Bühne bieten Sie nun im Herbst 2021 auch vor Ort an? 

Ott: Richtig, wir werden in Zukunft auch außergewöhnliche Themen im Rahmen der Messe präsentieren. Informationen und Wissen bringen Menschen zusammen. Erst der gegenseitige Austausch, das Lernen voneinander, entwickeln eine Gesellschaft und eine Branche weiter. Insbesondere nach den großen Schwierigkeiten des vergangenen Jahres sind neue Ideen und Ansätze entstanden, von denen alle profitieren können. Wir möchten mit unserem „Gastro Circle“ die persönliche Vernetzung innerhalb der Branche und damit die Weiterbildung und Weiterentwicklung der Gastronomie und Hotellerie unterstützen. Damit haben wir – zumindest digital – bereits begonnen. 

Was bedeutet das konkret?

Ott: Während die fünf Messetage im November das Highlight des Jahres bleiben werden, bieten wir auch an den anderen 360 Tagen relevanten digitalen Content für die Branche. Dafür werden unser Online-Blog und unsere Social-Media-Kanäle derzeit zu qualitativen Informationsplattformen ausgebaut. 

Welche Themen sollen im Rahmenvortragsprogramm angesprochen werden? Und dürfen Sie uns schon ein paar Speaker verraten?

Ott: Wir befinden uns derzeit mitten in der Planung. Konkrete Angaben zum Programm und zu den Speakern erfahren unsere Besucher und Aussteller aber so bald wie möglich. Am besten man folgt uns auf Facebook oder Instagram, um immer up-to-date zu bleiben. 

So viel kann ich aber schon verraten: Neben allgemeinen Themen, wie Innovation, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Trends und Learnings aus der Krise, möchten wir wie gesagt einen starken Schwerpunkt auf sehr spitze Themen legen. Dafür holen wir uns, gemeinsam mit unserem Partner Rolling Pin, Spezialisten, Meinungsmacher, Politiker und Menschen aus der Branche auf die Bühne, die für die Gastronomie und Hotellerie brennen. Außerdem werden einige der spannendsten Start-ups ihre Ideen bei der „Alles für den Gast“ pitchen können.

Auch heuer wird auf der „Alles für den Gast“ wieder ein Fokus auf die Start-Up Szene gelegt. Weshalb ist Ihnen dieses Thema wichtig?

Ott: Wir sehen es als unsere Aufgabe, auch kleinen Unternehmen, die in der Branche vielleicht noch nicht so etabliert sind, die Möglichkeit zu geben, sich im Rahmen der größten Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie im Alpen-Adria-Raum zu präsentieren. Wir wollen jungen Unternehmen dabei helfen, den Grundstein für ihren Erfolg und für zukünftige Geschäftsentwicklungen zu legen. Aber nicht nur das, auch die Vernetzung steht im Vordergrund. Etablierte Unternehmen besitzen oft nicht mehr die nötigen flexiblen Strukturen, um in komplett neue Richtungen zu denken und andere Wege einzuschlagen. 

Start-Ups haben jedoch genau das zum Ziel… 

Ott: Richtig. Beide können voneinander profitieren. Mit unserer Start-up-Area auf der „Alles für den Gast“ möchten wir die Kommunikation und den Kontakt zwischen etablierten Unternehmen und innovativen Start-ups vereinfachen. Und unseren Besuchern und Ausstellern einen Ausblick auf die Zukunft der Branche geben, die schon längst da ist. Durch kurze Pitches auf unserer Bühne können junge Unternehmen ihre neuen Produkte und Innovationen vor einem großen Publikum aus der Branche und vor interessierten Investoren präsentieren. Ganz nach dem Motto: Die Konkurrenz sitzt in Berlin, New York oder im Silicon Valley? Pech für sie, du bist auf der „Alles für den Gast“! 

Sie haben erwähnt, dass es dieses Jahr erneut die Karrierelounge auf der Gastmesse geben wird. Wollen Sie damit dem Fachkräftemangel entgegenwirken?

Ott: Ja, das ist uns besonders wichtig. Der Nachwuchs ist die Zukunft der Branche und der Fachkräftemangel ist insbesondere nach Corona und der daraus resultierenden Kündigungs- und Umorientierungswelle ein noch größeres Thema als es bisher schon war. In Zusammenarbeit mit dem Rolling Pin wollen wir die österreichischen Tourismusschulen in ihrem wichtigen Bildungsauftrag unterstützen, jungen Menschen den Eintritt ins Berufsleben ermöglichen und die zukünftigen Führungskräfte der Branche fördern. Wir möchten zeigen, wie schön ein Job im Tourismus sein kann, mit wie viel Passion und Leidenschaft in der Branche gearbeitet wird. Mit der Karrierelounge gelingt uns das, denn dort bringen wir zusammen, was zusammen gehört: Junge Talente und engagierte Betriebe.

Wie wichtig ist, Ihrer Meinung nach, die „Alles für den Gast“ als Plattform für den Austausch in der Branche, insbesondere nach dem vergangenen Jahr? 

Ott: Mit der „Alles für den Gast“ sind wir seit fünf Jahrzehnten Impulsgeber für die Gastronomie, Hotellerie und Catering-Industrie in Österreich. Ich glaube, das ist ein klares Zeichen dafür, wie wichtig diese Messe für Branche ist, nicht nur für den österreichischen Markt, sondern auch für den internationalen. Gerade jetzt braucht es einen Fixpunkt für die Branche, eine physische Plattform, wo man sich austauschen und netzwerken kann, mit Platz für Inspiration und Ideengenerierung. Mit echten Menschen an einem Ort. 

Danke für das Gespräch!