"Die Emotionen auf der Gastmesse 2021 werden uns viel Kraft verleihen"

Benedikt Binder-Krieglstein, CEO bei RX Austria & Germany, spricht im Interview über die Zukunft des heimischen Tourismus und die "Alles für den Gast" 2021
© FRB Media

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Die "Alles für den Gast" wird 2021 mehr benötigt denn je, davon ist Benedikt Binder-Krieglstein, CEO bei RX Austria & Germany (vormals Reed Exhibitions), überzeugt. Aber wie sieht die Zukunft des Messetourismus aus? Das haben wir ihn im Rahmen unserer neuen Reihe #wirsindtourismus gefragt.

Viele, lange Monate herrschte absolute Stille in den Messehallen in Wien und Salzburg. Wo normalerweise tausende Menschen zwischen hunderten Ständen miteinander plauderten und neue Produkte und Innovationen kennenlernen konnten, sorgte die größte Pandemie des Jahrhunderts für gähnende Leere. Mit 19. Mai durften Gastgeber endlich wieder ihre Türen öffnen. Und seit 1. Juli ist die zweite COVID-Öffnungsverordnung des Gesundheitsamts in Kraft, die eine Durchführung großer Messen, wie der "Alles für den Gast" wieder möglich macht. Der Restart des Tourismus ist voller Euphorie angelaufen.

Aber wie geht es nun weiter? Wie lautet die Zukunftsprognose für den österreichischen Tourismus? Wie sieht die Messe von morgen aus? Und was können sich Besucher und Aussteller von der "Alles für den Gast" 2021 erwarten?

In unserer neuen Reihe #wirsindtourismus sprechen wir mit Politikern, Meinungsmachern und leidenschaftlichen Gastgebern über genau diese Themen. 

Den Start macht Benedikt Binder-Krieglstein, CEO bei RX Austria & Germany (vormals Reed Exhibitions).

RX Austria & Germany: Herr Binder-Krieglstein, endlich geht es wieder los, Hotels und Gastronomie dürfen erneut Gäste empfangen. Wie lautet Ihre Prognose für den österreichischen Tourismus?

Benedikt Binder-Krieglstein: Die Prognose ist eine sehr gute, wenn es uns gelingt Innovation und Marketing in Einklang mit einem entsprechenden Förderprogramm zu bringen. Dafür setze ich mich gemeinsam mit anderen Stakeholdern intensiv ein. 

Und wie sehen Sie den Messe- und Kongresstourismus in der Zukunft? 

Binder-Krieglstein: Aus meiner Sicht wird sich der Messetourismus sehr schnell wieder erholen. Auf der einen Seite der Notwendigkeit geschuldet, dass unsere Aussteller und Besucher wieder ihre Geschäfte machen wollen und auch müssen. Auf der anderen Seite, weil die Regionalität in Österreich immer schon groß geschrieben wurde. Der Trend zu regionalen Messen erlebt noch mehr Aufschwung. Kongresstourismus wird in voller Stärke zurückkommen. Es wird nur etwas länger dauern. 

Können wir davon ausgehen, dass der Messetourismus nun auch wieder seinen Restart erlebt?

Binder-Krieglstein: Definitiv, aber es ist von enormer Bedeutung jetzt die Anreizmodelle zu schaffen, damit dieser Restart auch gelingt. 

Wie muss, Ihrer Meinung nach, die Messe von morgen aussehen, um erfolgreich zu sein?

Binder-Krieglstein: Es wird ein hybrides Modell sein. Leider wird der Begriff Hybrid derzeit gerne inflationär als Schlagwort gebraucht, ohne dessen Idee zu Ende gedacht zu haben. Messe wird einen neuen Platz entlang der Customer Journey unserer Kunden einnehmen. Messen werden sich immer mehr zu multimedialen Plattformen entwickeln, zu 365-Tage-Kommunikationsdienstleistern, zu Themenlieferanten. 

Aus Ihrer Sicht als CEO bei RX, welche Bedeutung hat der Messetourismus für Österreich?

Binder-Krieglstein: Eine sehr hohe. Wir wissen, dass der durchschnittliche Messe- oder Kongresstourist viel mehr Geld in die heimischen Kassen spült, als der normale Tourist. Wir wissen auch, dass unser regionale Messeansatz triumphieren wird. 

Über ein Jahr konnten keine großen Veranstaltungen stattfinden. Man könnte meinen, Sie als CEO eines Unternehmens, das die bekanntesten Messen des Landes ausrichtet, hätte in dieser Zeit nicht viel zu tun gehabt. Wie sah die Realität aus?

Binder-Krieglstein: Wir haben die Zwangspause genützt um unsere digitalen Geschäftsmodelle voranzutreiben, unsere Prozesse auf schlankere Beine zu stellen und das Konzept Messe neu zu denken.

Was ist Ihr größtes Learning aus der Krise?

Binder-Krieglstein: Ein K.O. tut weh, aber echte Champions stehen wieder auf und machen weiter. Das Lamento der Vergangenheit ist nicht der Klang, dem wir in Zukunft folgen werden. 

Welche Maßnahmen wurden getroffen, damit die Messen von RX, insbesondere die „Alles für den Gast“ 2021 für alle Beteiligten sicher ablaufen können?

Binder-Krieglstein: Die Sicherheit und die Gesundheit unserer Aussteller, Besucher aber vor allem unserer Kollegen hat oberste Priorität. Das heißt, wir werden nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen umsetzen, sondern den bestmöglichen Service an Hygiene- und Sicherheitsregeln bieten. 

Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach die „Alles für den Gast“ als Plattform für den Austausch in der Branche, insbesondere nach dem vergangenen Jahr? 

Binder-Krieglstein: Die „Alles für den Gast“ ist die Hochburg des heimischen Tourismus. Insbesondere 2021 wird die Gast-Messe mehr benötigt denn je. Es ist nicht nur eine Show an Innovationen – die Gast ist das Netzwerktreffen der Branche. Es war nicht alles schlecht während Corona. Viele Gastronomen haben neue Modelle entwickelt, ihr Geschäftsmodell erweitert und lechzen nun danach, dies einem großen Publikum zu erzählen. 

Für die „Alles für den Gast“ 2021 konnten Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Schirmherren gewonnen werden. Warum war Ihnen das wichtig und welche positiven Aspekte sind mit dieser Patronanz verbunden? 

Binder-Krieglstein: Es ist ein wichtiges Zeichen für die Branche, dass wir diese Schirmherrschaften gewinnen konnten. Es zeigt den Stellenwert auf politischer Ebene. Denn je stärker wir unsere Kräfte und Stimmen bündeln, umso besser gelingt der Restart. 

Auf was freuen Sie sich bei der „Alles für den Gast“ 2021 am meisten?

Binder-Krieglstein: Ich freue mich auf die Menschen. Es wird ein starker Restart der Branche zu erleben sein. Die Emotionen, denen wir dort begegnen werden, werden uns ganz viel Kraft verleihen, um perfekt in die Wintersaison zu starten. 

Das sind positive Aussichten! Vielen Dank für das Gespräch.