Außengastronomie: Gesetze & Vorschriften in Österreich 2023

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Du möchtest deinen Gastronomie-Betrieb um einen Außenbereich ergänzen? Hier sind 7 Dinge, die du dabei beachten solltest:

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Die Tage werden wieder länger und die Sonnenstrahlen wärmer. Der Vitamin-D-Mangel des Winters macht sich bei den Gästen bemerkbar, weswegen sie jedes Plusgrad nutzen, um sich im Schanigarten mit Freunden auf ein Glas Wein oder ein großes Soda Zitron zu verabreden. Die Zeit der Außengastronomie ist angebrochen! Bevor wir uns jedoch mit bürokratischen Dingen beschäftigen, hier erstmal eine Definition der Außengastronomie.

Was ist Außengastronomie?

Unter Außengastronomie versteht man die Bewirtung von Gästen in einem Gastronomiebetrieb, der im Freien in einem offenen oder halboffenen Bereich stattfindet. Dafür bieten sich zum Beispiel Terrassen, Biergärten, Märkte oder breitere Gehwege an. Außengastronomen müssen in der Regel bestimmte gesetzliche Vorschriften einhalten, um ihre Gäste sicher und hygienisch zu bewirten.

Was ist ein Schanigarten?

Der Schanigarten gehört zu Österreich wie das Schnitzel. Er ist eine kleine Freiluftoase in der Großstadt und beschreibt einen Gastronomiebetrieb im öffentlichen Außenbereich, beispielsweise auf Gehsteigen oder in Fußgängerzonen. Die Fläche muss vorab behördlich genehmigt werden. Oft sind Schanigärten von umliegenden Straßen durch verschiedenen Arten des Sichtschutzes abgeschirmt, wie etwa mit Zäunen oder Topfpflanzen. 

Woher der Begriff Schanigarten stammt, ist nicht eindeutig überliefert. Sicher ist, dass das Wort aus Wien kommt. Am häufigsten findet sich der Verweis auf den Vornamen „Schani“. Früher hießen viele Bedienstete und Hilfskräfte in Wien Johann. Weil Französisch eine Modesprache war, wurde der Name Johann in Jean umgedichtet und dann wieder ins Wienerische als „Schani“ übersetzt. „Schani, bring den Garten hinaus“ oder „Schani, bring den Garten herein“, befahlen die Wirte ihren Mitarbeitern. Daraus soll sich dann der Begriff Schanigarten abgeleitet haben. 

Gesetzliche Vorgaben für die Außengastronomie in Österreich

Solltest du vorhaben, dein Gastgewerbe in den Außenbereich zu verlagern, musst du bei der Planung und Gestaltung deines Gastgartens einige Punkte beachten:

 

1. Bürokratie: diese Unterlagen benötigst du zur Anmeldung deiner Außengastronomie

Laut WKO musst du für die Genehmigung einer Außengastronomie folgende Unterlagen in vierfacher Ausfertigung vorlegen:

  • Betriebsbeschreibung (Angabe des Zwecks der Anlage und Anzahl der Verabreichungsplätze)
  • Lageplan (Maßstab von 1:50 bis 1:200, mit Maßangaben über die geplante Fläche, Einzeichnung der Tische und Sessel)
  • Abfallwirtschaftskonzept (Beschreibung der anfallenden Abfälle: Art, Menge, Maßnahmen zur Abfallvermeidung, etc.)

Wenn du deine bestehende Gastronomie nur um eine Terrasse oder einen anderen Außenbereich erweitern möchtest, geht das relativ unkompliziert. Insbesondere dann, wenn die Fläche bereits zu deiner Immobilie gehört. Wenn nicht, kannst du eine Sondernutzungserlaubnis beantragen. Deine Stadt bzw. Gemeinde kann dir dabei weiterhelfen.

 

2. Lärmschutz

Nachtruhe in Österreich? Gibt es gesetzlich nicht. Anwohner dürfen aber nicht über ein zumutbares Maß hinaus gestört werden. Im Einzelfall und bei Beschwerden kann eine Schallpegelmessung durchgeführt werden. 

Was musst du also bei deiner Außengastronomie wegen Ruhestörung beachten? Neben der Lautstärke spielen auch die Häufigkeit, Dauer und Tageszeit eine Rolle. So sollten die allgemeinen Ruhezeiten zwischen 22:00 und 6:00 Uhr eingehalten und an Sonn- und Feiertagen ein möglichst lärmfreier Betrieb angestrebt werden. Außerdem unterscheiden sich die genauen Vorschriften zum Lärmschutz in der Außengastronomie nach Bundesland und Region. Dementsprechend muss jede Situation individuell betrachtet und eingeschätzt werden.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Lärmbelastung deutlich reduziert werden kann, wenn bei der Planung der Errichtung von Gewerbe- und Industrieanlagen sowie Restaurants mit Außengastronomie die Voraussetzungen für möglich lärmfreies Betreiben berücksichtigt werden. Dämme deine Räumlichkeiten also bestmöglich ab, drehe die Musik leiser und achte bei Gastgärten im Wohngebiet darauf, die Gäste nachts hereinzubitten. Gastgeber sind außerdem dazu verpflichtet, beim Zugang zum Gastgarten ein Schild zu montieren, das lautes Sprechen, Musizieren und Singen untersagt. In Salzburg müssen Betriebe einen Lärmschutzplan erstellen und umsetzen.

Für Auftritte von Musikgruppen und das Abspielen von Musik sowie für Public Viewing Veranstaltungen, die länger als vier Wochen dauern, ist eine Betriebsanlagengenehmigung erforderlich.

 

3. Umweltschutz

Damit du für deinen Gastgarten oder deine Gastronomie Terrasse eine Genehmigung erhältst, musst du ein Abfallwirtschaftskonzept vorlegen. Denn als Gastgeber im Außenbereich hast du eine Verantwortung den Anwohnern und deiner Umwelt gegenüber.

Darin musst du die Größe deines Betriebs angeben, deine Einsatzstoffe, wie Getränke und Lebensmittel inklusive Mengen sowie Hilfsstoffe. Darunter fallen beispielsweise Reinigungsmittel. Du musst einschätzen, wie viele anfallende Abfälle und welche Art von Abfall du jährlich erwartest und wie und wo diese entsorgt werden. 

Außerdem musst du einen Abfallbeauftragten in deinem Betrieb benennen und dir Maßnahmen zur Müllvermeidung überlegen. Benötigst du zum Beispiel unbedingt Papierservietten und Plastikstrohhalme oder kannst du auf wiederverwendbare Stoffservietten und Halme aus Glas umsteigen? Und wie verringerst du Lebensmittelabfälle?

Denke den Umweltschutz-Gedanken auch über die Müllentsorgung hinaus: Kannst du zum Beispiel deine Wäsche reduzieren? Gibt es Möglichkeiten, Energie und Wasser einzusparen? Können kaputte Maschinen repariert werden, statt sie auszutauschen? Und was lässt sich aus zweiter Hand kaufen?

Heizstrahler in der Außengastronomie sind hierbei ein vieldiskutiertes Thema. Sie verbrauchen eine große Menge Energie, die im Nichts verpufft, und sind durch die gestiegenen Energiepreise extrem teuer geworden. In Innsbruck, Bregenz und Linz sind Heizpilze bereits grundsätzlich verboten, in Wien dürfen nur elektrische Heizstrahler mit Genehmigung der Stadt aufgestellt werden. Gasbetriebene Heizstrahler sind nicht erlaubt. Außerdem müssen Abgaben an die Stadt geleistet werden. Diese sind seit Anfang des Jahres stark gestiegen. Zuletzt wurde darüber diskutiert den Preis pro begonnener 4 kw Nennanschlussleistung auf 120 Euro anzuheben. Decken und heiße Getränke für deine Gäste könnten nicht nur eine günstigere, sondern auch eine nachhaltigere Alternative sein. 

 

4. Brandschutz in der Außengastronomie 

Genau wie in jeder anderen touristischen Einrichtung solltest du auch in deinem Gastgarten auf Brandschutz und durchdachte Fluchtwege achten. Feuerlöscher sollten in ausreichender Anzahl und griffbereit vorhanden sein. Bilde einige deiner Mitarbeiter zu Brandschutzbeauftragten aus und übe mit deinem Personal regelmäßig das korrekte Verhalten im Brandfall.

 

5. Sperrstunde in Österreich: Wie lange darf die Außengastronomie öffnen?

Erlaubte Öffnungszeiten in der Außengastronomie können je nach Bundesland variieren, da sie vom Landeshauptmann oder von der Landeshauptfrau festgelegt werden. Die Sperrstunde in Salzburg ist meist zwischen 02:00 Uhr und 06:00 Uhr. Nachtgastronomie darf bis 04:00 Uhr geöffnet sein. Beachte allerdings, dass Gastgärten aus Lärmschutzgründen im privaten Raum nur bis um 22:00, im öffentlichen Raum bis um 23:00 Uhr, geöffnet sein dürfen.

 

6. Sonnenschutz für Mitarbeiter der Außengastronomie

Gerade an heißen Sommertagen kann die Sonne erbarmungslos sein. Für das Personal in der Außengastronomie ist das auf Dauer gesundheitsschädlich. Als Arbeitgeber ist es deine Pflicht, deine Mitarbeiter, so gut es geht, vor der Sonne zu schützen. Stelle Sonnenschirme auf und achte auf eine effiziente Personalplanung, insbesondere in den Mittagsstunden. Es könnte Sinn machen, dein Personal in der Außengastronomie mit Kleidung mit UV-Schutz auszustatten. Stelle außerdem Sonnencreme und kalte Getränke zur Verfügung und ermögliche deinen Mitarbeitern regelmäßige Pausen, um sich abkühlen zu können.

 

7. Rauchen in der Außengastronomie

Seit 2019 darf in Österreichs Gastronomie nicht mehr geraucht werden. Freiflächen sind davon jedoch ausgenommen. Solltest du in deinem Betrieb einen Raucherbereich einrichten wollen, musst du darauf achten, dass dieser entweder nach oben hin offen, aber rundherum mit Wänden umschlossen ist oder andersherum, nach oben hin abgedeckt, dafür an den Seiten – maximal bis zur Hälfte – offen. Der Bau eines Witterungsschutzes im Außenbereich muss vorab der Stadt oder Gemeinde mitgeteilt werden.