Social Media und Marketing in Zeiten von Social Distancing

Der erneute Lockdown erschwert viele Maßnahmen des Direktmarketings. Alternativen fallen häufig eher unzufriedenstellend aus oder das Unternehmen verzichtet vollständig auf Werbung und spart das Budget für kommendes Jahr auf. Eine Option; Soziale Plattformen! Im Social Distancing verlagern sich derzeit viele Marketing-Maßnahmen auf Social Media. Aber ist das der richtige Weg? Wir haben einige Experten, darunter Alexandra Gorsche von Falstaff Profi, Kaspar Kunz von Honu Tiki Bowls und Nina Mohimi von Vorfreude.Kaufen eingeladen. Sie whaben uns beantwortet, wie sie Social Media Marketing in den letzten Monaten wahrgenommen haben, was sich verändert hat, ob es nun andere Anforderungen an das Marketing gibt und ob sich für sie persönlich die Art der Kommunikation mit ihren Kunden & Gästen anders gestaltet.

© Reed Exhibitions Österreich/Sebastian Datzreiter

Die wichtigsten Sager aus der Talkrunde

Alexandra Gorsche, Geschäftsführende Gesellschafteri bei Fallstaff Profi

Bei Social Media ist die Stimmung der Unternehmen auf Wachstum gestellt. Das ist auch gut so, denn derzeit sind nur 41 Prozent der KMUs auf Social Media unterwegs und das ist viel zu wenig, wenn man bedenkt, wie viele Nutzer es auf Social Media gibt. Man hat eine unglaublich große Reichweite, man muss sich nur überlegen, wer meine Nutzer sind und wo und wie sie agieren.

Unternehmen dürfen und sollen auf Social Media kreativ sein und anders agieren, man muss zu Beginn bestimmt keine genaue Marketingstrategie haben. Kooperationen mit Unternehmen, mit denen man vielleicht normalerweise nicht kooperieren würde, können sehr hilfreich sein, auch in der gesamten Hotellerie und Gastronomie. 

Social Media ist eine auf den Punkt gebrachte Information, auf keine andere Weise kann man so schnell agieren und reagieren. Ja, die Betreuung von Social Media Accounts bedeutet Arbeit und man muss sich schon mit der Materie beschäftigen, aber der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu der Reichweite, die man dadurch erlangen kann. Die Zeit und die Kosten, die man in Social Media investiert sind immer noch nur ein Bruchteil davon, was man ansonsten in andere Marketingkanäle investieren würde. Insbesondere der Nachwuchs agiert immer mehr mit Social Media, es wäre also absolut schade, die Chance nicht zu nutzen. 

© Reed Exhibitions Österreich/Sebastian Datzreiter

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Nina Mohimi, Strategische Projektberatung im Bereich Business-of-Food, Vorfreude.Kaufen

Es ist wichtig, dass man die Angst verliert, etwas falsch zu machen und sich von perfekten Social Media Auftritten der Konkurrenz nicht abschrecken lässt. Es darf ruhig menscheln und authentisch sein. Für einen selbst ist man der Nabel der Welt, aber die Welt wartet ja nicht auf ein Posting. Wenn da mal was schief geht, ist das nicht schlimm. Außerdem lernt man aus Fehlern. Natürlich kann man sich jemanden suchen, der Ahnung hat und einem bei den ersten Schritten hilft. Aber es braucht nicht immer den Experten. Es reicht auch jemand aus dem Betrieb, dem es taugt, und dem man ein paar Tricks und Kniffe zur Hand gibt.

Meine Tipps für den Start: Der erste Schritt sollte sein, meine Zielgruppe zu bestimmen. Wen möchte ich genau erreichen? Danach sollte man sich überlegen, welche Botschaft man senden und in welcher Tonalität man kommunizieren möchte. Außerdem sollte man nur etwas posten, wenn man etwas zu sagen hat. Eine gute Idee ist es auch, die Reichweite meiner Partner zu nutzen, diese unterstützen einen meist gerne. Außerdem sollte man immer bedenken: Wenn Social Media angeboten wird, dann muss es auch betreut werden. Alleine mit einem Posting ist es nicht getan, auf Anfragen und Kommentare aus der Community muss zeitnah geantwortet werden.